Tiere in Kanada Wildlife Die Tierwelt Kanadas ist unglaublich artenreich und insbesondere für uns Mitteleuropäer, die kaum noch unberührte Natur kennen, ist es ein atemberaubendes Erlebnis, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können. Eine komplette Übersicht der Tierarten, denen man begegnen kann, aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Insofern seien an dieser Stelle die wichtigsten in alphabetischer Reihenfolge genannt: o Beaver - Biber Die Besiedlung Kanadas durch die Europäer führte dazu, dass der Pelz der Tier schnell zu einer wertvollen Handelsware wurde und die Bestände dadurch drastisch reduziert wurden. Um das Jahr 1930 gab es ein Umdenken und die Biberjagd war über mehrere Jahre verboten, so dass sich die Bestände wieder erholen konnten. Darüber hinaus wurden Biber auch wieder in jenen Regionen angesiedelt, in den sie bereits ausgerottet waren. Bis zum heutigen Tag hat sich der Bestand derart erholt, dass Biber wieder gejagt werden. Ausgewachsene Biber können leicht eine Länge von 150 cm erreichen und sind mit bis zu 35kg nicht gerade Leichtgewichte. Die Welt der Biber ist das Wasser, so dass sie Dämme bauen, um ihren Wasserbedarf ausreichend decken zu können. Darüber hinaus bauen sie Burgen, deren Eingang zum Schutz vor Feinden immer unter Wasser liegt. Willst Du Biber beobachten, halte Ausschau nach aufgestautem Wasser, Dämmen und Burgen. Nebenbei bemerkt ist der Biber das Nationaltier Kanadas und auf der 5 Cent Münze abgebildet. Tipp: Gute Plätze um Biber zu beobachten sind entlang des Icefields Parkway, Pyramid Lake, Horseshoe Lake in der Nähe von Jasper und die Vermillion Lakes nahe von Banff. o Bighorn Sheep - Dickhornschaf Diese Schafe erreichen eine Länge von 150 cm bis 180 cm, eine Schulterhöhe bis zu 100 cm und wiegen je nach Lebensraum zwischen 40 kg und 120 kg. Sie sind perfekt an das Leben im Gebirge angepasst und an zahlreichen Stellen Albertas zu sehen. Beeindruckend sind die Hörner der männlichen Tiere, die mehr als 12 kg wiegen können und siech dabei bis 80 cm erstrecken können. o Black Bear - Schwarzbär Neben der Begegnung mit einem Grizzly gehört die Beobachtung von Schwarzbären ganz sicher zu den herausragenden Erlebnissen eines Urlaubs in Westkanada. In den meisten Fällen ist das Fell tatsächlich völlig schwarz, es sind aber auch schon Bären gesehen worden, deren Fell Zimtfarben war oder Honigfarben schimmert. Zur Unterscheidung von einem Grizzly hilft dann nur noch der Körperbau des Bären, der sich von dem des Grizzlys unterscheidet. Ausgewachsene Schwarzbären erreichen eine Schulterhöhe von 70 cm - 90 cm, eine Länge von 140 cm - 200 cm und erreichen ein Gewicht von 140 kg - 180 kg. In Ausnahmefällen können es auch schon mal bis 300 kg sein. Schwarzbären sind Allesfresser, sie ernähren sich von Beeren, Nüssen, Gräsern, Mais, Äpfeln, Ameisen, Heuschrecken, Insektenlarven, Vogeleiern, Bienenhonig, Mäusen, Lachs bis hin zu Aas und Abfällen von Menschen. Schwarzbären sind hervorragende Schwimmer und noch bessere Kletterer. Verabschiede Dich von dem Gedanken, einem Schwarzbären davonlaufen zu können oder durch die Überquerung eines Fluss- oder Bachlaufs entkommen zu können. Die Lebenserwartung eines Schwarzbären kann bis zu 30 Jahren liegen, die meisten erreichen jedoch gerade einmal 10 Jahre. Über 90% der Todesfälle gehen bei den Tieren ab 18 Monaten auf die Jagd oder aber Verkehrsunfälle zurück - also auf die Begegnung mit Menschen. Bis zum heutige Tag werden Schwarzbären gejagt um die Mützen für die Paradeuniforen britischer Regimenter herzustellen. Und nachdem ostasiatische Länder der Gallenflüssigkeit von Schwarzbären heilsame Wirkung zu schreiben und die heimischen Bestände des asiatischen Schwarzbären bereits arg dezimiert wurden, wird immer mehr auf den Bestand der nordamerikanischen Bären zurück gegriffen. Für uns scheint es unbegreiflich, dass Länder wie Südkorea, China und Japan durch diesen Aberglauben auf dem Weg sind, selbst eine weit entfernt von ihren Landesgrenzen lebende Tierart auszurotten. Tipp: gute Plätze Schwarzbären zu beobachten sind auf dem Weg nach Radium Hot Springs und auf der Maligne Lake Road. Auch an einigen Stellen entlang des Yellowhead Highways sind sie zu beobachten. Für das richtige Verhalten bei einer Begegnung mit einem Bären klick bitte hier Coyote - Kojote Das Heulen und Bellen eines Kojoten während der Nacht hört man wohl wesentlich öfter als man einen Kojoten zu Gesicht bekommt. Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren und halten die Mäuse Population unter Kontrolle. In der Regel jagen sie alleine oder zu zu zweit, können sich aber um ein neu geborenes Schaf oder Rotwild zu erlegen zu einer Jagdgemeinschaft zusammen schließen. Sie sind mit einer Gesamtlänge von 110 cm und einer Schulterhöhe von 50 cm ungefähr so groß wie ein Hund und sie ziehen genau wie diese den Schwanz ein, wenn sie ängstlich sind. Ihr Gewicht liegt zwischen 10 kg und 20 kg. Beobachten lassen sie sich sowohl in dichten Wäldern als auch in der Prärie. Tipp: gute Plätze zur Beobachtung sind der Bow Valley Expressway, Highway 16 in der Nähe von Jasper sowie der Icefields Parkway. Im Jasper national Park ist die Wahrscheinlichkeit einem Kojoten zu begegnen größer als im Banff National Park. Weitere gute Stellen sind die Maligne Lake Road, Tunnel Mountain, Pyramid Lake und Lake Minnewanka. Häufig halten sie sich auch in der Nähe der Campgrounds auf, in der Hoffnung auf schnelle Nahrung. Sie meiden dabei jedoch die Begegnung mit Menschen. Elk - Wapiti Fälschlicherweise denken viele Leute, bei einem Elk handele es sich um einen Elch. Dieser heißt im amerikanischen Englisch aber Moose und hat somit mit den Elks nichts zu tun. Elks- Wapitis gehören zur Familie der Hirsche. Unter ihnen gehören sie zu den größten ihrer Spezies. Nur Elche sind noch größer. Die Schulterhöhe beträgt bis 150 cm und ihr Gewicht liegt zwischen 240 kg und 450 kg. Die Geweihe können von Spitze zu Spitze gemessen 140 cm betragen. Auch wenn diese Tiere auf den ersten Blick nicht sonderlich gefährlich erscheinen, so können deren Tritte schwerste Verletzungen verursachen. Insbesondere im Frühjahr, wenn sie Junge haben, sollte man sich vorsehen und nicht unbedacht eine Wiese oder Lichtung betreten, auf der eine Herde mit Jungtieren weidet. Entsprechende Warnungen erhält man auf dem Whistler Campground und dem Wapiti Campground in Jasper, wo häufig Wapitis anzutreffen sind. Insgesamt lässt sich sagen, dass weit mehr Menschen durch eine Begegnung mit einem Wapiti verletzt wurden, als durch Bären. Tipp: Am besten lassen sich Wapitis rund um Jasper und entlang des Icefield Parkways beobachten. Auch am Anfang des Highways 1A, der Nebenstrecke zum Highway 1 von Banff Richtung Lake Louise, haben wir öfters Wapitis gesehen. o Grizzly - Braunbär Der wohl berühmteste Vertreter von Kanadas Tierwelt, im Westen Kanadas insbesondere in Alberta, ist wohl der unberechenbare Grizzly. Und aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass der Anblick eines Grizzlys in freier Wildbahn den Puls beschleunigt und das Adrenalin in den Adern pulsieren lässt. Die Begegnung mit einem Grizzly oder gar einer Grizzly Mama mit ihren Jungen gehört ganz sicher zu den bleibendsten Erinnerungen eines Kanada Urlaubs. Die Schulterhöhe eines Grizzlys kann 150 cm bei einer Länge von bis zu 250 cm und einem Gewicht von über 600 kg erreichen. Halte Ausschau nach ihnen an Straßenrändern ,weiten Wiesen-Landschaften, entlang Bahngleisen oder an Seeufern und Bachufern.Generell lässt sich sagen, dass Grizzlys sich in höheren Regionen aufhalten als Schwarzbären. Wie diese sind auch die Grizzlys Allesfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen Blüten, Wurzeln, Gräser und Beeren. Grizzlys sind sehr gut im Beeren-Pflücken, da ihre Lippen nicht mit dem Zahnfleisch verbunden sind und sie mit ihren sehr beweglichen Lippen die Beeren leicht von den Sträuchern lösen können. Darüber hinaus fressen sie Insekten, kleine Tiere und selten auch Großwild, wie beispielsweise Wapitis oder Caribous. Häufiger vergreifen sie sich jedoch an der Beute anderer Raubtiere oder auch an Kadavern von auf der Straße überfahrenen Tieren. Darüber hinaus fressen sie bevorzugt Lachse, die sie in einzigartiger Manier aus dem Wasser fischen. Grizzlys haben einen ausgezeichneten Geruchssinn und verfügen außerdem über ein ausgezeichnetes Gehör. Trotz ihres kräftigen Körperbaus erreichen sie eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h und sind darüber hinaus hervorragende Schwimmer. Sollte ein Grizzly hinter Dir her sein, kannst Du ihm nicht entkommen. Für das richtige Verhalten bei einer Begegnung mit einem Bären klick bitte hier Ground Squirrel - Ziesel oder Erdhörnchen Startet man seine Rundfahrt durch Westkanada in Calgary, wird man in aller Regel die erste Übernachtung im Wohnmobil in der Nähe von Banff verbringen. Mit fast 100%-iger Sicherheit wird man spätestens dort dem ersten Tier begegnen - dem kanadischen Erdhörnchen. An nahezu jedem Stellplatz gibt es ein Erdhörnchen, das nach dem Rechten schaut. Erdhörnchen leben in unterirdischen Bauten, leben in Großfamilien und haben stets einen “Wächter der am Eingang zum Bau Wache hält. Besondere Tipps zur Beobachtung braucht man nicht zu geben. Man begegnet ihnen überall. Das gleiche gilt im übrigen auch für die Chipmunks (Streifenhörnchen) und die Red Squirrels (Eichhörnchen). Mountain Goat - Schneeziege Schneeziegen erreichen eine Gesamtlänge von bis zu 160 cm, eine Schulterhöhe von 90 cm bis 120 cm und ein Gewicht von 55 kg bis 80 kg. Ihr Lebensraum sind steile und felsige Gebirgsregionen. Sie können in Regionen bis 5000 m Höhe leben und sind hervorragende Kletterer. Sie ernähren sich von Moosen, Flechten, Blättern und Gräsern. Insbesondere im Frühjahr lecken sie gerne Mineralien und dabei ganz besonders Salz (auf Straßen und an Felsgestein teilweise direkt an der Straße). Tipp: beste Plätze zur Beobachtung sind auf dem Icefields Parkway ungefähr 35 km südlich von Jasper, Sunwapta Gorge, Athabasca Falls und der östliche Eingang in den Jasper National Park. Moose - Elch Der Elch ist der größte derzeit lebende Vertreter aus der Familie der Hirsche. Die Ausmaße eines Elchs sind mit einer Gesamtlänge bis 300 cm, einer Schulterhöhe bis 230 cm und einem Gewicht von bis zu 800 kg überaus beeindruckend. Und auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheinen mag, sind diese Tiere erstaunlich flink und schnell. Besonders beeindruckend ist das Geweih des männlichen Elchs, dessen Spannweite bis zu 200 cm betragen kann. Auf Grund eines tödlichen Leberegels und der steigenden Anzahl Wölfe nimmt die Zahl der Elche im Nationalpark von Banff derzeit ab. Gute Stellen zur Beobachtung sind die Teiche und Seen entlang des Icefield Parkways im eher nördlichen Teil des Parks, Saskatchewan River Crossing und Waterfowl Lakes. Wolf - Wolf Viel häufiger als man einen Wolf zu Gesicht bekommt, kann man sein Heulen hören. Der Wolf war einmal das am weitesten verbreitete Raubtier der erde, bevor der Mensch damit begann große Teile der Erde zu kultivieren. In Westeuropa und Nordamerika wurde er durch die Jagd beinahe ausgerottet. Die kanadischen Wölfe gehören mit zu größten Vertretern ihrer Art weltweit. Die Schulterhöhe liegt zwischen 70 cm und 90 cm, die Körperlänge ohne Schwanz kann bis zu 160 cm betragen und der Schwanz selbst kann bis zu 50 cm messen. Kanadische Wölfe können bis zu 80 kg wiegen. Die Möglichkeiten einem Wolf zu begegnen, sind in der Region um den Lake Minnewanka und im Bow Valley Gebiet zwischen Banff und Lake Louise verhältnismäßig gut. o Wolverine - Vielfraß Bei diesem Vertreter handelt es sich um das größte landlebende Mitglied der Familie der Marder. Der Vielfraß wird auch als Hyäne des Nordens bezeichnet und ist nur selten zu beobachten. Solltest Du zu denen gehören, die einen Vielfraß beobachten konnten, solltest Du unbedingt Lotto spielen oder Dir ein Lotterielos kaufen - Du bist ein wahrer Glückspilz. Erzählungen zufolge ist ein Wolverine einem Menschen niemals näher als 20 Meilen. Diese Tiere markieren ihr Territorium, deren Größe mit zum Teil über 1500 km² zu den größten aller derzeit lebenden Tiere gehört. Bei den Streifzügen durch sein Revier legt ein Vielfraß bis zu 50 Kilometer am Tag zurück. Darüber hinaus gibt es natürlich noch unzählige weitere Tier- und vor allem Vogelarten, die sich während der Reise beobachten lassen. Exemplarisch seien an dieser Stelle noch genannt: Luchs - Puma - Rotwild - Baummarder - Fischotter, Bisamratten, Baummarder, Pfeifhasen, Zwergspitzmaus, Murmeltier, Stachelschwein und Weißkopf Seeadler. Vogelliebhaber können in der Provinz etwa 270 verschiedenen Vogelarten begegnen. Einige von ihnen seien hier genannt: Gänse, Schwäne, Enten, Rebhühner, Fasane, Seetaucher, Haubentaucher, Kormorane, Rohrdommel, Reiher, Geier, Adler, Falken, Kraniche, Wasserhühner, Regenpfeifer, Säbelschnäbler, Strandläufer, Wassertreter, Möwen, Eulen, Mauersegler, Kolibris, Eisvögel, Spechte und unzählige Arten an Singvögeln.
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